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Was bin ich und wofür braucht man mich?

Ich bin das Exposé, im Volksmund auch als der Informant bekannt.
Im Gegensatz zu meiner Schwester, der Normseite, bin ich die Schnittstelle zwischen den Autoren und den Empfängern, welche für gewöhnlich entweder Agenturen oder Verlage sind.

Wissen ist Macht, daher ist es wichtig, vorab immer ausreichend über meine Zielpersonen informiert zu sein, um mich genaustens an ihre Bedürfnisse anzupassen.
Andernfalls gestaltet sich eine akkurate Berichterstattung als schwierig und immerhin ist es meine Pflicht, den Funken der Begeisterung für Geschichten aller Art zu überbringen, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken.

In meinem Business gehören Klasse und Stil zum guten Umgangston und sofern nichts anderes gefordert wird, halte ich mich an folgende Parameter: Mit einer Gesamtlänge von maximal 2 bis 3 Seiten in leserlicher Schriftart & Schriftgröße 12 mit einem Zeilenabstand von 1,5 und Standardseitenränder sehe ich nicht nur schneidig aus, sondern bin ausreichend gewappnet, um wirklich alle notwendigen Informationen zu übergeben.
Die extravagante Aufmachung meiner Schwester, der Normseite, ist für meinen Geschmack ein wenig zu unbequem, daher vermeide ich sie, sofern ein Empfänger es nicht explizit fordert.

Zu Beginn gebe ich die persönlichen Daten meiner Auftraggeber an (Name, Anschrift, Telefonnummer & E-Mail), damit meine Gesprächspartner sich bei Interesse auch wirklich bei ihnen melden können.
Die allgemeinen Informationen meines Auftrags habe ich immer auf meiner Visitenkarte parat, darunter der Arbeitstitel des Romans sowie das Genre und die Zielgruppe, zwei Faktoren, die entscheidend sind, um mich in die richtige Abteilung zu lotsen. Eine einheitliche Erzählperspektive zeugt ebenfalls von guter Etikette, deshalb achte ich darauf, hier auch konsistent zu bleiben.

Um sich einen Überblick über den Auftragsumfang zu verschaffen und die Kosten zu kalkulieren, ist eine Angabe der Normseiten- & Wörteranzahl für die Empfänger essenziell. Auch die Frage, ob es sich hierbei um eine Einzelmission handelt oder dies Teil einer Missionsreihe ist, sollte vorab geklärt werden, um grob abzuschätzen, wie lange die gemeinsame Zusammenarbeit voraussichtlich dauert.

Mittels einer kurzen Zusammenfassung sorge ich danach dafür, dass der Empfänger einen ersten Eindruck von dem Projekt gewinnt.
Anschließend werde ich ein wenig ausschweifender und verrate mehr Details über meinen Auftrag, ohne dabei an Sachlichkeit und Struktur zu verlieren. Vor allem eine wertungsfreie Inhaltsangabe ist hierbei entscheidend, um auch professionell zu erscheinen. Insbesondere hier unterscheidet sich ein erstklassiger Informant von einem Durchschnittlichen, denn es gestaltet sich als regelrechte Mammutaufgabe komplexe Geschichten unter Beachtung aller wichtigen Handlungsstränge anschaulich und verständlich für Empfänger darzustellen, die mit der Thematik bisher nicht vertraut sind.

Eine Ausnahme dieses Standardprotokolls bildet hierbei die Charakterbeschreibung der Protagonisten, welche in 1 bis 3 Sätzen pro Hauptcharakter abgehandelt wird. Eine grobe Unterteilung, um Charaktere anschaulich darzustellen, ist Folgende: Die Vergangenheit, die dazu dient, um Charakterhintergründe sowie deren Motivationen zu erklären; die Gegenwart als Charaktereinstiegspunkt in die Geschichte und die Zukunft, welche Informationen über Charakterentwicklungen oder Ziele der Figuren enthält.

Seltenere Anforderungen sind Details über den Weltenbau, welche man häufig eher in Genres wie Science-Fiction und Fantasy antrifft. Diese Rubrik ist sehr weitläufig und wird oft dafür genutzt, um unter anderem Fragen zur Magie und Technologie zu klären, oder um einen Eindruck über die geschichtliche Lage und die politischen Verstrickungen zwischen verschiedenen Ethnien zu gewinnen.

Im Falle eines Mehrteilers bietet es sich ebenfalls an, einen kurzen Ausblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte zu geben und diesen mit einer offenen Frage abzuschließen kann hierbei ein guter Trick sein, um Spannung zu erzeugen.

Als Informant muss man nicht nur wortgewandt sein, sondern sich auch kurz und knapp halten, denn viele Empfänger haben weder die Zeit noch die Geduld, um sich lange Texte durchzulesen. Ein gutes Exposé zu schreiben, ist daher eine Wissenschaft für sich und erfordert mehr Arbeit, als man auf den ersten Blick erkennt.

Für euch habe ich meine strenggeheimen Informationen, geschüttelt, nicht gerührt, aufbereitet. Um an sie zu gelangen, werft einen Blick nach unten.