
Die Verwechselungsgefahr von „seid“ & „seit“ ist weithin bekannt, doch worin besteht jetzt der Unterschied zwischen den beiden Varianten?
Neben den unterschiedlichen Endungen handelt es sich hierbei auch um zwei verschiedene Worttypen, doch gehen wir dafür am besten alphabetisch vor und kommen daher zuerst zu „seid“, welches eine Form des Verbs „sein“ ist und immer dann verwendet wird, wenn von mehreren Leuten die Rede ist oder man förmlich redet.
Hierzu einmal drei Beispiele:
• Seid bereit für die Zeit eures Lebens, seid bereit für den größten der Coups.
• Seid Ihr Euch sicher, dass wir hier richtig sind, Mylady?
• Seid meine Gäste und fühlt Euch ganz wie zu Hause, meine Freunde.
Kommen wir nun zur Präposition „seit“, welche immer entweder einen Zeitpunkt oder einen Zeitraum beschreibt, von dem aus ein oder mehrere Ereignisse, Handlungen oder Zustände begonnen haben.
Aus diesem Grund gilt ein einfacher Merksatz: „Seit = Zeit“, denn beides endet auf T.
Dazu zwei Beispiele:
• Schon seit ungefähr zweieinhalb Jahrtausenden wird vermutet, dass die Erde eine Kugel ist, heute sollte daran eigentlich kein Zweifel mehr bestehen …
• Seit dem Ende ihrer Schulzeit hatten sich die damaligen Sandkastenfreunde, Tim und Tom, nicht mehr gesehen.
Eine weitere Möglichkeit, um sich den Zeitzusammenhang mit „seit“ zu merken, ist das Wort „seitdem“, welches man immer nur mit T schreibt!
Hierbei sei außerdem angemerkt, dass „seit“ & „seitdem“ dieselbe Bedeutung haben und beide Varianten den Beginn einer immer noch andauernden Zeitspanne kennzeichnen können.
Aus diesem Grund ist es möglich, in solchen Sätzen den Wortzusatz „-dem“ zu streichen:
• Seit(-dem) Rika im Selbstverteidigungskurs ihres großen Bruders angemeldet war, wagte es keiner ihrer Klassenkameraden mehr, sie zu ärgern.
Achtung: „Seitdem“ kann man zwar immer durch „seit“ ersetzen, aber umgekehrt gilt dies nicht!